Referendum Filmgesetz: Eine schlechte Nachricht für alle Film- und Serienfans
Die drei Jungparteien Junge SVP, Jungfreisinnige und jglp haben das Referendum gegen das neue Filmgesetz eingereicht. Sie fallen der Schweizer Kultur, der Schweizer Filmbranche und somit auch der Schweizer Wirtschaft in den Rücken. Sie stellen sich gegen die Mehrheit, die das Gesetz im Parlament unterstützt hat. Bundesrat und Parlament wollen die Schweiz nicht länger benachteiligt sehen. Sie haben entschieden, dass Streaminganbieterinnen auch bei uns –genauso wie in den anderen europäischen Ländern – zu Reinvestitionen verpflichtet werden.
- Mehr Serien, mehr Filme, mehr Schweiz
Streaming-Plattformen wie Netflix verdienen sehr viel Geld in der Schweiz und sollen einen Teil ihrer Einnahmen in unsere Filmbranche reinvestieren. Für mehr und stärkere Schweizer Serien und Filme.
- Gleich lange Spiesse für die Schweiz
Die Schweizer Filmbranche braucht die gleichen Produktionsbedingungen wie die Filmindustrie in unseren Nachbarstaaten, die bereits Investitionspflichten für Streaminganbieterinnen kennen. Schweizer Filmschaffende und Schweizer Produktionen können sich dadurch auch verstärkt dem internationalen Wettbewerb stellen und junge Talente der Schweizer Filmindustrie erhalten neue Chancen. Ein Ja zum Filmgesetz ist auch ein Ja zum attraktiveren Produktionsstandort Schweiz. Der Schweizer Filmemacher Samir sagt: «Es ist wichtig, der eigenen Filmbranche gleich lange Spiesse zu verschaffen. Nur so können wir bestehende Wettbewerbsnachteile ausmerzen und werden bei Koproduktionen nicht mehr übergangen.»
- Mehr Qualität ohne zusätzliches Steuergeld
In einem kleinen und mehrsprachigen Land braucht es mehr Geld, um attraktive Serien und Filme zu produzieren. Das revidierte Filmgesetz sichert mehr und stärkere Produktionen für die Zuschauer_innen. Es ermöglicht dies ohne neues Steuergeld.
Sinn und Zweck des neuen Filmgesetzes ist: Wer Filme und Serien zeigt, soll auch in diese investieren. Bereits heute sind Schweizer TV-Sender verpflichtet, 4% ihrer Einnahmen in Schweizer Filme und Serien zu reinvestieren. Künftig sollen sich auch Streaming-Plattformen sowie ausländische Werbefenster am Schweizer Filmschaffen beteiligen. Andrea Gmür, Ständerätin Mitte (LU), sagt: «Die Schweiz kann mit dem Gesetz nur gewinnen. Unsere Filmschaffenden gehören nun auch zu jenen, in die private Streamingdienste künftig investieren werden. Der Filmmarkt bedient Zuschauende so mit einer grösseren Vielfalt – ohne dass mehr Steuergeld beansprucht wird.»
Die meisten Länder Europas kennen vergleichbare Investitionspflichten. Um international nicht ins Hintertreffen zu geraten, braucht auch die Schweiz eine solche Investitionspflicht: So kann sie mit zusätzlichen Koproduktionen und mit eigenen Produktionen wettbewerbsfähiger werden. Dann können wir alle neben ausländischen Produktionen zusätzliche gute Schweizer Serien und Filme schauen, die sich mit unserem Land und unserer Kultur auseinandersetzen.
Für weitere Auskunft oder die Vermittlung von Gesprächspartner_innen aus Politik und aus der Filmbranche:
Matthias Aebischer, Präsident Cinésuisse, matthias.aebischer[at]parl.ch, 079 607 17 30
Salome Horber, Geschäftsführerin Cinésuisse, salome.horber[at]cinesuisse.ch, 031 313 36 46